Bericht vom 9. KC-Clubtreffen
von Ralf Däubner
Damit mal wieder ein Bericht vom KC-Clubtreffen in den News erscheint, habe ich während des diesjährigen Treffens versucht, alles zu protokollieren.
Freitag, der 4.4.
So gegen 19:30 Uhr trafen wir, Michael Weigel und meine Wenigkeit, im EURO-Camp ein. Als wir ankammen, war das Treffen (wenn man das C(h)AOS so nennen möchte) schon in vollem Gange. Da mein KC ja immer noch nicht funktioniert, habe ich als Ersatz (und wegen der Z80-CPU) meinen CPC mitgeschleppt (und natürlich auch meinen guten alten Schleppi).
Für Statistiker: Es waren neun vollständige KC-Anlagen, ein P8000, ein KC-compact mit 464 Floppy-Controller, ein KC-compact mit originaler Floppy, ein BIC (A5105), ein Specci (spectrum 3+), ein CPC 6128 mit Zubehör und zwei C64 mit etlichen CMD-Zubehör (inklusive der SCPU) vertreten. Ähhh..., ich glaube irgendwelche PCs kullerten hier auch herum, die sind aber sicher nicht die Rede wert...
Michael versuchte, eine andere, neue Form der Datasette vorzuführen, was aber letzten Endes, was die Schadenfreude betrifft, am Vorführeffekt scheiterte. So gegen 1 Uhr mußten jedenfalls auch die letzten ins "Nest" gefallen sein.
Samstag, der 5.4.
Gegen 8 Uhr morgens trafen sich alle beim gemeinsamen Frühstück, gegen 9 Uhr ging es weiter, was wie immer C(h)AOS bedeutet. Da der Kassierer erst recht spät (14 Uhr) eintraf, ließ auch der offiziellen Teil des Treffens auf sich warten. Da hier allerdings viel neue Hardware für den KC gezeigt wurde, war von Langeweile wenig zu spüren. Immerhin entdeckte ich auf dem Treffen Enricos SCSI-Interface, zumindest eine unbestückte, sauber geätzte Leiterplatte.
Einige PCs waren bemüht, die KCs zu emulieren. Beim KC-compact von Dirk Kahnert stellte es sich heraus, daß die Riemen (der mit dem 464-Controller) verschlissen waren. Der SX 64, ein (er)tragbarer C64 löste ein gewisses Interesse aus. Guido Speer versuchte, diverse KC-Hardware zum Leben zu erwecken...
Am Nachmittag fand sich auch ein "kompaktes" PRG 710-1 ein. Dieses Gerät, mit einem stolzen Kampfgewicht von nur 40 Kilogramm, wurde laut Unterlagen zum Programmieren von EPROMs für autonome Steuerungen und zum Entwickeln dieser Anlagen verwendet. Immerhin besaß dieser auch zwei Floppy-Laufwerke. Das Pendant aus dem VEB Elektronik Gera, der MC80, mußte noch mit einem Kassettenlaufwerk auskommen.
Mittlerweile sind immerhin 29 KC-User und Gäste zum Clubtreffen zusammengekommen.
Kurz vor und nach dem Gruppenfoto am späten Nachmittag wurde ein Drucker (K6316) 16 Jahre nach Abnahme durch die TKO aus seiner hölzernen Verpackung befreit. Also, wie war das mit der Schadenfreude? ;--) Immerhin sind die letzten Gäste eingetrudelt. Der Drucker ist inzwischen in seine Bestandteile zerlegt, was mich vermuten läßt: Das wird ein 3D-Puzzle!
Etliche KCs und jede Menge sonstiger Hardware fanden während des Treffens neue Besitzer. Überall wurde gefachsimpelt, eine gewisse Grüppchenbildung war nicht zu übersehen.
Mario Leubner hielt gegen 17 Uhr einen Vortrag zum Thema "Zweite Festplatte am KC". Eine interessante Geschichte, bei der ein wichtiger Aspekt für User mit relativ großen Festplatten nicht außer Acht gelassen wurde: Das Problem am KC ist ja das Beschaffen guterhaltener Festplatten, und die werden bekanntlich nicht jünger. Backups haben da so ihre Vorteile, eine Weisheit, die nicht nur Windo(of)ws-User kennen.
Pechtelsgrün scheint uns aber auch in Frankfurt an der Oder zu verfolgen: Ein flüchtiger Blick aus dem Fenster sagt mir, es schneit! Naja, es ist Anfang April ;--)
Gegen 19 Uhr traf Peter Salomon ein und stellte sein Projekt "Geschichte der Mikroelektronik - Halbleiterindustrie der DDR" vor. Später am Abend führte Ralf Kästner die Einbindung eines grafisches Genius-Tabletts in UNIPIC vor.
Wave auf dem C64, also ein echter HTML-Browser zog nicht wenige Interessierte vor den Brotkasten. Und Michael Weigel versuchte sich krampfhaft an einem KC 85/3. Jedenfalls wurde der Abend so richtig gemütlich...
Sonntag, 6.4.
Nach dem gemeinsamen Frühstück herrschte bereits etwas Aufbruchstimmung, die ersten bereiteten sich auf den Heimweg vor. Und wie es halt so im April ist, es schneit draußen. Und wie! Guido hielt noch mal einen kleinen Vortrag zum Thema "SanDisc im KC".
Im Laufe des Vormittags setzte sich die Abreisewelle langsam aber sicher in Bewegung. Daran konnte uns auch die Feuerwehr, die ebenfalls zu einem Ausflug im Eurocamp war und uns mitunter den Weg versperrte, nicht hindern. Zum abschliessenden Mittagessen am Sonntag konnten aber trotzdem noch etwa zehn Teilnehmer gezählt werden.
Das Treffen war dem lokalen Fernsehen immerhin ein Bericht wert. Das Video wird sowohl in VHS als hoffentlich auch in MPEG (auf CD) erhältlich sein.
Wir sehen uns zum nächsten Treffen - vielleicht in Pechtelsgrün - wieder. Eurer Ralle.