Bericht vom 10. KC-Clubtreffen

von Steffen Gruhn

Das Jubiläumstreffen des KC-Clubs fand jetzt schon zum 3. Mal im vogtländischen Pechtelsgrün statt. Die zentrale Lage und der gute Preis spielten bestimmt eine große Rolle dafür. Auch beim 10. Treffen war kein Abklingen beim Spaß mit und um dem KC festzustellen. Im Gegenteil, die Fangemeinde wird anscheinend immer größer. Es war ein deutlicher Besucherzuwachs zu beobachten.

Als erstes ein großes DANKESCHÖN dem Organisator für seine Bemühungen. Auch ein Dank an die gute Bewirtung. Ich denke, dass wir nicht zum letzten mal in Pechtelsgrün waren. Deshalb gleich wieder der Aufruf an alle, Vorschläge zu machen, wo das nächste Treffen stattfinden soll. Mein Vorschlag ist Pechtelsgrün!

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Umso gespannter war ich auf das 4-MB-Modul und den Optima 1. Auch hatte ich mit Frank ausgemacht, mal eine Datenübertragung vom KC zum PC live vor Ort mit meinen eigenen Mitteln durchzuführen. Es sollte also wie immer recht interessant werden.

Die Anreise war wieder ab Freitag und ein Muss für "gute Plätze". Also KC, Laptop und Kiste Bier ins Auto geladen und los ging es. Die Hinreise sollte dank Navigationssystem kein Problem sein, doch schon in Auerbach machte eine große Umleitung dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Die Tante im Navi kannte sich nicht mehr aus und ich war irgendwo in der Pampa. Also drehte ich um und siehe da, mit einmal war ich wieder richtig. Nach dem kurzen Ausflug kam ich gut in Pechtelsgrün an.

Als erstes meinen KC und Zubehör wieder die unzähligen Treppenstufen nach oben. Nur gut, dass es bei mir nicht so viel ist. Dann Steckdose suchen, alles zusammen bömbeln und einschalten. Ah -- es geht noch alles, nichts beim Transport kaputt gegangen. Schon mal gut. Gegen Abend waren doch schon recht viele anwesend. Es wurde viel gefachsimpelt und EPROMs mit dem neuen erweiterten CAOS gebrannt. Umbauten wurden live vor Ort gemacht.

Die Datenübertragung vom KC zum PC gestaltete sich doch etwas komplizierter als gedacht. Als erstes musste ich feststellen, dass mein extra mitgebrachtes Notebook über keinen seriellen Port verfügte. So eine Pleite, da kaufst du dir einen echt teuren Laptop und dann so etwas. Zum Glück saß Dietmar mit seinem alten Laptop neben mir. Er hatte eine COM-Schnittstelle. M051 und Laptop über ein Nullmodemkabel verbunden, Software starten und siehe da -- Datenmüll. Irgendetwas stimmte nicht. Modul raus, aufschrauben und Enrico zeigen. Sein geübtes "Lötauge" entdeckte zwei schlechte Lötstellen. Nachlöten, wieder zusammenbauen, einstecken und Software starten -- geht.

Das 4MB-RAM-Modul konnte man auch im Prototyp-Design und im fertigen Design bewundern. Franks RAMTEST3 ließ die LEDs und die 7-Segment-Anzeige leuchten. Leider verschob sich der Auslieferungstermin nach hinten, da die Platinen erst am Freitag frisch aus China angekommen waren und Enrico das Paket erst auf dem Treffen geöffnet hat. Aber bis zum VCFe waren die Bausätze fertig.

So ging der Freitag langsam mit einem reichhaltigen Abendbrot zu Ende. Komisch, mein Bier wollte irgendwie keiner. Hatte das erste Mal vor zwei Jahren extra Köstritzer mitgenommen, was fast keiner wollte. Diesmal war es Helles aus der Region und wieder wollte es keiner.

Dann war nach einer kurzen Nachtruhe Samstag.

Frank Dachselt und Reinhard Birk bastelten an der Ansteuerung eines K6418-Plotters vom KC, was sehr beeindruckend war, zumal unser Plakat für das Clubtreffen damit gedruckt, ähhh besser geplottert wurde. Es konnte auch ein Z1013 von Silvio Güldner in extremer Ausbaustufe bewundert werden. Das Highlight an diesem Tag war aber der Optima 1. Ein originaler Nachbau des KC85/4 von Mario Bock. Der präsentierte sich sauber gelötet auf einer schwarzen Platine mit zusätzlichen LEDs für RAM, ROM und IRM, ganz im Stil von einem KC85/3. Auch standen beide Buchsen für die originale KC-Gummitastatur zur Verfügung, die 5-polige vom KC85/4 und die Klinke vom KC85/3. Auch wurden alle sogenannten Freilandleitungen in das Platinenlayout integriert. Trotz der Liebe zum Detail und den originalen Schaltplänen ist keine volle Kompatibilität zu einem KC85/4 erreicht worden. So kann es sein, dass systemnahe Software nicht richtig oder gar nicht läuft. Das ist aber nicht weiter schlimm, was zählt, ist der Gedanke und die Idee.

Die Präsentation war eng umlagert und es gab viele Fragen. Eine Hauptfrage bezog sich auf den Kostenaufwand. Der ist ehrlich gesagt recht hoch. Der Nachbau ist dennoch besonders für den Club interessant, da bei dem Nachbau die Schaltpläne des KC überarbeitet, ausgebessert und digital abgespeichert wurden. Somit können bestimmt noch einige ungeklärte Fragen des KC-Systems beantwortet werden.

Die große Diskussion um eventuelle Erweiterungen des KC ging hauptsächlich um einen USB-Anschluss, was meiner Meinung nach aber schon etwas zu weit greift. Mir würde eher eine SCSI-Erweiterung oder eine Turbokarte zusagen. Auch wäre eine Grafikkarte für den KC interessant. Aber wofür so weit abschweifen? Was ist jetzt eigentlich mit dem Soundmodul?

Dann wurde das 4MB-RAM-Modul offiziell vorgestellt: 4 MB für den KC. Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Schluss mit den unzähligen M022, M011 usw. Ein Modul um dem kompletten, vom KC verwaltbaren Speicher zu erreichen. Also -- Modul rein, KC an und siehe da, beim Start von ZSDOS stehen 4069 KB frei. Dann wurde das Testprogramm RAMTEST3 von Frank gestartet und der Test läuft, läuft und läuft. Es dauert schon eine ganze Weile bis 4 MB durchgetestet sind.

Zum Mittag ging es in die Gaststätte in der Nachbarschaft. Es gab ein sehr leckeres Essen. Einige wussten nicht mehr, was sie bestellt hatten und der eine oder andere musste was anderes essen.

Mit gut gefülltem Bauch ging es zum Gruppenfoto. Nach unzähligen Blitzattacken ging es zurück an die Computer.

Meinen Laptop hatte ich aber doch nicht ganz umsonst mitgebracht. Dank Wireless LAN flogen am Nachmittag so einige Gigabyte an Daten durch den Raum.

Im Laufe des Samstagnachmittags wurde der Platz an Computerstellplätzen knapp. Es wurden sogar schon wieder Computer auf dem Gang aufgebaut. Und so verging auch der Samstag wie im Fluge.

Der RAM-Test war ohne Fehler durchgelaufen. Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Name für das Modul. Ich dachte da an "M035x". Das "x" soll für Extension stehen, da das "M035x" ja eigentlich 4 mal ein M035 (1-MB-Modul) ist.

Der Sonntag begann sehr früh. Ein Bauer dachte, er tut uns was Gutes und eggte seine angrenzende Koppel schon ab 6 Uhr.

Während des ganzen Treffens war ein Geräusch fast immer zu hören, und zwar das von Göran Heinzes Entlötstation. Es wurden KC85/4 zu 5-ern umgebaut, mit mehr RAM versehen, die eine oder andere Reparatur durchgeführt und 3,5"-Floppys eingebaut. Zu sehen gab es auch einen LC80, einen BIC mit selbstgebastelter Floppy, zwei EC 1834, einen Mansfeld PC und zwei Z1013, wobei der eine durch Linux gesteuert wurde.

Beim Flohmarkt wechselte wieder so einige Hardware für die eine oder andere Flasche Bier oder auch Euros ihren Besitzer. Einen ganzen Haushaltsladen hatte diesmal Guido mit. Er bot sogar eine Kaffeemaschine zum Kauf an.

Ungewöhnlich für Pechtelsgrün war die Tatsache, dass es nicht schneite. Es war schönstes Frühlingswetter.

Zum Mittag hin lichteten sich schon langsam die Reihen -- Aufbruchstimmung. Die ersten Stimmen wurden laut, das nächste Treffen wieder am gleichen Ort zu machen.

Nach dem Mittag fuhr dann auch ich nach Hause, mit einer guten Bauanleitung für eine 3,5"-Floppy, die ich mittlerweile auch schon eingebaut habe. Mein 4-MB-Modul ist auch fertig und läuft super.