13. Treffen des KC-Clubs in Schönwalde
von Steffen Gruhn
Das 13. Treffen. Abergläubische Mitmenschen würden jetzt unken - aber wir doch nicht! Geduldig wartete ich, bis endlich die Anmeldung auf der KC-Clubseite eingerichtet war, und meldete mich gleich an. Ich habe aber den diesjährigen obligatorischen Blumentopf nicht gewonnen, da war wohl jemand schneller.
Bis einschließlich 30.03. hatten sich schon 46 Leute angemeldet.
Voller Freude bereitete ich mich auf das Treffen vor und sortierte alles in Kisten ein, um ja nichts zu vergessen. Hatte mir sogar extra neue Metallkoffer besorgt, um mein KC-System zukünftig gut und sicher zu transportieren. Auch meine neue Errungenschaft, ein Plotter K6418, wurde eingeladen.
Enrico kam ziemlich pünktlich. Also alles einladen, noch mal in das Computerzimmer geschaut, hab ich auch alles? Ja - dachte ich zumindest. Mehr dazu aber später. Die Fahrt ging auch dieses Jahr nicht direkt nach Berlin, sondern wieder über Pockau, um mittlerweile rar gewordene Stecker und andere Bauteile zu ergattern. Gut bestückt - und um etliche Euros ärmer - traten wir dann den Weg nach Berlin an.
Spät, wie letztes Jahr, trafen wir in der Waldschule ein. Der Weg dahin war durch Guido wieder super ausgeschildert. Zum Glück bekamen wir noch einen Platz, da schon viele der Teilnehmer anwesend waren. Es wurde in jeder Ecke schon gefachsimpelt, gelötet und stolz gezeigt. Also Auto ausladen und - Schreck! Vor lauter Ja-Nichts-Vergessen hatte ich das Wichtigste, meinen Monitor für meinen KC, vergessen. Nur gut, das es davon auf dem Treffen mehr als reichlich gab. Guido lieh mir seinen. Danke noch mal an dieser Stelle dafür. Als Zimmer bekam ich wieder das Hochzeitszimmer, was ich mir dann mit Enrico teilte. Dieses Jahr hatte ich sogar an Ohrstöpsel gedacht, die mich dann doch um einiges ruhiger schlafen ließen. Der Rest vom Freitag verging dann mal wieder viel zu schnell und gegen 3 gingen auch beim letzten KC die Lichter für eine kurze Nacht aus.
Der Samstag sollte sehr spannend werden, besonders weil nach dem Zeitplan viele Vorführungen und Vorträge stattfinden sollten. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Der Aufbau der PBT4000 von Rüdiger war schon imposant und nahm den ganzen Vormittag ein. Woher weiß er nur, welches der vielen Kabel wohin gehört? Einen Plan hatte ich nicht gesehen.
Der Vortrag dauerte dann natürlich auch entsprechend lange, zumal es viele interessante Teile und Informationen zu bestaunen gab. Der Lochbandstanzer machte seinem Namen alle Ehre und gab lautstark ein Papierband, mit Löchern versehen, von sich. Durch die Länge des Vortrags verschoben sich natürlich die anderen Vorträge deutlich nach hinten. Dachte eigentlich bisher, Thomas Gottschalk ist der einzige der überzieht, aber der kann sich bei Rüdiger noch eine Scheibe abschneiden. Aber ihm sei verziehen, zumal es wirklich sehr interessant ist, solche Technik mal in Aktion zu sehen. In einer Pause des Vortrags ging es wieder nach draußen um das Gruppenbild zu machen. Das Wetter war ja dieses Jahr mehr als freundlich zu uns. Super Sonnenschein, der den schon viereckig gewordenen Augen entgegen schien. Das Gruppenbild zu machen, erwies sich als recht schwierig, denn es gab laut offizieller Zählung dieses Jahr 58 Teilnehmer. Der bisherige Rekord von Dresden ist damit eingestellt.
Die Vorführung der R300-DVD habe ich leider verpasst, da ich mich mit meinem Scannermodul und einem Handscanner herumplagte. Warum scannt es nicht, oder besser warum bekomme ich kein Bild? Die Fehlersuche beinhaltete, dass ich fast alle ICs tauschte und die Schutzdioden mittels Saitenschneider vom Board entfernte. Aber all das brachte keine Änderung. Erst der Tipp von Frank, dass ich doch mal die Datenleitung durchmessen sollte, zeigte, dass es hier eine Unterbrechung gab. Brücke löten und siehe da - mein Scannermodul macht endlich das was es machen soll - Scannen.
Guido hatte seinen AC1 mit und ihn auf dem Treffen seit Jahren mal wieder mit Strom versehen. Alles einstecken, ein Meter Abstand, einschalten und nix. Ah - die Steckdosenleiste hat auch noch einen Schalter und der war aus - kann ja nicht gehen. Also "Power-On" und siehe da, er läuft noch. Wie waren jetzt nur die Befehle?
Die Ankündigung von Mario für die Vorstellung des KC-Commanders ließ mich dann aber wieder aufhorchen. Laut Mario sind Ähnlichkeiten mit vorhandener Software rein zufällig. Richtig super ist er geworden, einfach zu bedienen, und ich glaube, das Programm, das in Zukunft am KC am häufigsten benutzt werden wird. Es kann kostenlos bei Mario bezogen werden. Eine Diskette hatte ich, welch Zufall, gerade bei der Hand. Da alle KC-Interessierten sowieso gerade in der Ecke bei Mario waren, ergriff Ralf Kästner das Wort, um seine neuen WTOOLS vorzustellen. Es ist die Weiterentwicklung der MTOOLS von Frank. Sie benötigen kein DOS mehr, sondern funktionieren bis unter XP ohne Probleme. Ob sie auch unter Vista laufen, will ich noch ausprobieren, sobald mein USB-RS232-Adapter da ist. Ganz bequem kann man nun ein Backup seiner Festplatte machen oder Daten vom PC auf den KC spielen. Mein Dank an Ralf für dieses super Tool. Auch dieses gibt es kostenlos. Mein USB Stick freute sich sichtlich über die Daten, durch Blinken der Aktivitäts-LED.
Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass auch der Samstag wieder viel zu schnell vorbei war. Gegen 2:30 Uhr gingen dann auch die letzten zur Nachtruhe über.
Der Sonntag sollte noch mal ein richtiges Highlight haben - trotz der sich breitmachenden Aufbruchstimmung und der sich so langsam leerenden Tische. Mein Plotter kam noch dazu, zu zeigen was er kann. Nachdem Frank vergeblich die Dippschalter zum Einstellen der Eingangsschnittstelle gesucht hatte, stellte es sich heraus, dass es ein älteres Modell mit Software-Handshake ist und ohne Umschaltung der Schnittstelle auskommt.
Nach dem super Mittagessen, zeigte uns Ralf Kästner noch sein neuestes Projekt. Wie die Büchse der Pandora präsentierte er uns eine kleine Platine, mit der es möglich ist, eine Netzwerkverbindung zwischen KC und PC herzustellen. Ganz soweit ist er aber noch nicht. Zumindest kann man dem KC schon eine IP Adresse zuweisen und vom PC aus anpingen. Wir dürfen also auf das nächste KC Treffen gespannt sein.
Viele neue Gesichter waren auf dem Treffen zu sehen, die stolz ihre Schätze zeigten: Wahre Kuriositäten hatte Steffen Jammrath dabei: einen Spectrum-Nachbau, auch bekannt als KUB64K, der zwar leider nicht (oder noch nicht wieder) geht, dafür aber mit einer imposanten Joystickkonstruktion aufwartete. Auch hatte er einen KC compact, einen unverbastelten KC 85/4 und einen K8915 dabei. Bei Sebastian Czech gab es eine KC85 Floppy Disk mit einer 512K-RAM-Floppy sowie ein Bandlaufwerk zu sehen. Ein K6411 zeigte sein Innerstes, leider war auch der nicht zum laufen zu bewegen. Günther Stendel zeigte zwei PCs, den Ascota PC200 und den PC286 aus Robotronfertigung. Holger Krull hatte zwei Z1013 dabei, wobei einer voll aufgerüstet und der andere noch original verpackt - also jungfräulich - war. Oliver Lehmann zeigte seine P8000, die nachts mit einem Zettel versehen war, dass hier noch gearbeitet wird und ja keiner ausschalten darf. Volker Pohler hatte einen Ju+Te (Jugend und Technik) Computer dabei, der in ein modernes Gehäuse eingebaut war und sich auf einem kleinen Monitor meldete. Ulrich Zander hatte einen Eigenbau-VC20 mit und zeigte seinen KC87 mit Vollgrafik, die er auch gleich auf 2 Monitoren zeigte. Torsten Paul hat seinen Emulator mittlerweile so weiterentwickelt, dass sogar eine HDs mit 2 Partitionen im KC85-Mode emuliert werden. Nun kann man ein komplettes KC-CP/M-System auf dem PC laufen lassen. Lutz Haftmann hatte auch dieses Jahr den größten KC-Turm, der aus zwei KC-Systemen bestand. Bei Michael Weigel konnte man sehen, dass die Modding-Szene auch vor dem KC nicht halt macht. Seine Power-LED leuchtete in einem hellen, kräftigem Blau. Auch gab es bei ihm verschiede kleine Displays zu sehen, die ein netter Gimmick sind. Mal sehen, ob die nächstes Jahr vom KC gesteuert werden. Bei Volker Hahnfeld gab es neben einem BIC und einem KC87 auch einen tschechischen Kleinplotter zu sehen, der in einer Koordinatenrichtung nicht den Stiftwagen sondern das Papier (vor und zurück) bewegt.
Zusammengefasst waren dabei: 19 x KC85/4-System, 2 x BIC/A5105, 3 x AC1, 1 x P8000, 1 x A5120, 1 x Ju+Te, 3 x KC87, 3 x LC80, 1 x VC20, 1 x KUB64K, 1 x K8915, 2 x KC compact, 2 x Z1013, 1 x Ascota P200, 1 x P286, 1 x Polycomputer 880, 1 x K1510 und 1 x PBT4000 . Ungezählt sind alle Vertreter der druckenden oder plotternden Zunft, sowie die geduldeten Exemplare der modernen PCs.
Wo das nächste Treffen stattfindet, ist noch nicht entschieden. Also: Freiwillige vor! Oder wir bitten Guido mal ganz doll lieb.
Ein Danke geht wieder an das nette Personal der Waldschule für seine Mühe und das gute Essen. Auch sage ich Guido noch einmal einen großen Dank für seine Arbeit und seinen Einsatz.