Bericht vom 3. Clubtreffen

von Jörg Linder

Wir haben es auch in diesem Jahr wieder geschafft, ein Treffen zu organisieren. Wie schon vor zwei Jahren trafen wir uns im "Motel Derfflinger" in Gusow. Mein anfänglicher Enthusiasmus wurde jedoch gleich zu Beginn durch einen mittleren Schock gedämpft. Kurzfristig und für mich daher völlig überraschend hat der Inhaber des Motels gewechselt.

Dabei wurden keinerlei Absprachen bzw. Reservierungen übermittelt, so daß das Treffen beinahe ins Wasser gefallen wäre. Glücklicherweise waren die neuen Betreiber aber sehr entgegenkommend und alles konnte ziemlich planmäßig ablaufen. Anderenfalls hätten wir wohl ziemlich dumm dagestanden, denn wo soll man auf die Schnelle mit 24 Personen hin? Damit wäre auch schon gesagt, daß der Rekord vom Vorjahr ungeschlagen blieb. Aber ich finde, daß dies dem Treffen keinen Abbruch tat.

Der Freitag war wie immer der traditionelle Anreisetag und wurde hauptsächlich zum Erfahrungsaustausch genutzt. Obwohl die meisten einen erheblichen Anreiseweg hinter sich gebracht hatten, konnte es uns nicht davon abhalten, bis nach Mitternacht zu diskutieren. Ähnlich wie im Vorjahr gab es auch diesmal wieder ein Arbeitsprogramm, aber zeitlich nicht so streng gegliedert. Diese Freiheit" nutzten wir am Samstag ausgiebig. Als erster Punkt stand ein Bericht zur Clubarbeit auf der Tagesordnung. Um 9 Uhr - also gleich nach dem Frühstück - fingen wir an.

Zunächst legte ich (Jörg Linder) den Kassenbericht vor. Nach dem inzwischen nicht mehr aktuellen Stand vom 08.04.1997 verfügte der Club über ein Guthaben von 1.540,19 DM. Diese Zahl relativiert sich allerdings, wenn man bedenkt, daß davon noch 143 Hefte zu bestreiten sind. Insgesamt beliefen sich die Einnahmen des Clubs im vergangenen Jahr auf 2.501,00 DM und die Ausgaben auf 2.561,46 DM. Die erhöhten Ausgaben sind auf die gestiegenen Versandkosten zurückzuführen. Andreas Ose hat den Kassenbericht geprüft und für i. O. befunden.

Anschließend waren einige Funktionen der "Clubleitung" neu zu vergeben. Zum einen handelte es sich um die des Diskothekars, da Jens Neumann aus dem Club ausgetreten ist, und zum anderen um die Redaktion, da ich (wie angekündigt) in Zukunft keine Zeit mehr haben werde. Während sich für die Funktion des Diskothekars gleich zwei Mitglieder gemeldet haben, schien sich für die Redaktion zunächst niemand zu begeistern. Doch letztendlich haben wir eine Lösung gefunden.

Wegen des Arbeitsumfanges mußten wir das Aufgabengebiet teilen, um eine weitere Versorgung mit KC-News zu gewährleisten. Auf den ersten Blick erscheint unsere Lösung für Außenstehende wahrscheinlich etwas kompliziert, doch während der Diskussion hatten selbst die anwesenden Mitlieder Schwierigkeiten zu folgen. Schließlich werden zukünftig die KC-News und die Beilagen-Diskette ein Produkt der Zusammenarbeit von vier Mitgliedern sein. Dies gestaltet sich wie folgt:

Andreas Ose übernimmt die Mitgliederverwaltung einschließlich der Clubkasse. Logischerweise ändert sich dadurch auch die Bankverbindung des Clubs, sie ist im Impressum zu finden!

Für alle (angehenden) Autoren ist jetzt Frank Dachselt der Ansprechpartner. Er wird die KC-News und die Beilagen-Diskette zusammenstellen. Erstgenannte schickt er zum Kopieren an Gerold Thomas. Dieser versendet die fertigen Exemplare zusammen mit den Kopien der Beilagen-Diskette, die er von Dietmar Meyer bekommt. Sollten (wider Erwarten) Probleme mit der Beilagen-Diskette auftreten, weil z. B. eine Datei nicht gelesen werden kann, dann wendet Euch bitte an einen der Diskothekare.

Ja, Ihr habt richtig gelesen: Wir haben jetzt zwei Diskothekare, die gleichberechtigt diese Funktion übernehmen werden. Ab sofort werden Enrico Grämer und Jan Hill versuchen, Ordnung im Dickicht der Software zu schaffen.

Damit wären auch schon alle Neuerungen genannt. Der Übersichtlichkeit halber hier nochmal auf einen Blick:

Diskothekare: Enrico Grämer, Jan Hill
Mitgliederverwaltung/Kasse: Andreas Ose
Zusammenstellung KC-News/Beilagen-Diskette: Frank Dachselt
Zeitungskopien und Versand: Gerold Thomas
Diskettenkopien: Dietmar Meyer

Nachdem wir diesen nicht ganz einfachen Teil bewältigt hatten, kam der Vorschlag von Klaus Witzenhausen zur Sprache, eine neue Funktion in der Clubleitung für den Bereich der sog. "Öffentlichkeitsarbeit" einzurichten. Ziemlich schnell sind alle Anwesenden zu dem Schluß gekommen, daß jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten den Club in der Öffentlichkeit vertreten sollte. Eine neue Funktion wird dazu nicht benötigt. Von Dietmar Meyer kam hingegen der Vorschlag, auch die "neuen Medien" dabei zu berücksichtigen. Insbesondere der WDR-Computerclub wäre mit seinem BTX-Angebot interessant, da dort auch ältere Modelle Berücksichtigung finden. Er wird demnächst Kontakt dorthin suchen.

Daß die Bemühungen in der gerade erwähnten Richtung schon fortgeschritten sind, war bisher nur wenigen Clubmitgliedern bekannt. Frank Dachselt informierte über die neuesten Aktivitäten im "Netz der Netze". Mittlerweile gibt es schon drei Homepages im Internet, genauer gesagt im World Wide Web, die sich dem KC widmen. Alle sind momentan noch im Aufbau, doch zweifelsohne ist Franks die aktuellste, umfangreichste und am engsten mit dem Club verbunden. Außerdem bietet er (fairerweise) als einziger Links zu den anderen Homepages an. Hier die Adressen für alle Internet-Begeisterten:

http://www.iee.et.tu-dresden.de/~dachselt/
http://members.aol.com/kc853
http://www.boerde.de/~heiko/kc/kc.htm

Außerdem präsentierte uns Frank den Prototypen einer für den KC umgebauten Tastatur. Äußerlich den PC-Tastaturen sehr ähnlich ist sie recht komfortabel und vor allem auch für Vielschreiber bestens geeignet. Durch den Anschluß an die Keyboard-Buchse des Grundgerätes sind an selbigem keinerlei Veränderungen vorzunehmen. Sobald die Nachbauanleitung fertig ist, wird er sie uns in den KC-News vorstellen.

Inzwischen war es auch schon kurz nach 10 Uhr. Genau die richtige Zeit, um einen Vortrag zu halten, dachten Mario Leubner und ich. Daher ließen wir uns auch nicht davon abhalten, einen solchen über das neue System der interessierten Hörerschaft zu präsentieren.

An dieser Stelle möchte/muß ich darauf hinweisen, daß dieses "neue System" inzwischen einen richtigen Namen bekommen hat. Um die außerordentlichen Leistungen von Mario Leubner zu würdigen, wurde der Vorschlag von Ralf Kästner einstimmig angenommen, es "ML-DOS" zu nennen. Außerdem soll eine einheitliche Bezeichnung dazu beitragen, Verwirrung zu vermeiden. Schließlich sind in letzter Zeit "neues System", "CP/M" und "ZSDOS" nahezu synonym verwendet worden, obwohl dies nicht ganz korrekt ist.

Inzwischen ist die Entwicklung der Betriebssystemsoftware an einen Punkt gelangt, der es auch wenig versierten Anwendern ermöglicht, eine Installation in kurzer Zeit problemlos durchzuführen. In unserem Vortrag zeigten wir jedoch nicht nur die Installation, sondern auch die erweiterten und neuen Möglichkeiten des Systems. In einer 14-seitigen Zusammenfassung konnten alle Zuhörer noch einmal das Vorgetragene nachlesen.

Der Vortrag zum ML-DOS erstreckte sich in etwa bis zum Mittagessen. Nach dieser verdienten Pause legte Ralf Kästner mit der Vorstellung der neuen Version von UNIPIC los. Gleich zu Anfang erwähnte Ralf den Umfang der neuen Version: 87,4 kB Programmcode und 632 kB Quelltext ließen eine Menge vermuten. Dementsprechend sind auch die Anforderungen den Programms - es werden mindestens 128 kB RAM zur Ausführung benötigt.

Wer die Version 1.0 des Programmes schon kennt, wird sich schnell zurechtfinden und über die zahlreichen großen und kleinen Veränderungen freuen. Doch egal ob "Aufsteiger" oder Neueinsteiger, die revolutionäre Bedienoberfläche und vor allem die Geschwindigkeit bei der Ausführung lassen das Herz höher schlagen. Wer eine PC-Mouse entsprechend den Artikeln in den KC-News angeschlossen hat, wird die Arbeit geradezu genießen.

Obwohl Ralf die einzelnen Elemente des Programmes und ihre Bedienung "nur" in ihren Grundzügen vorstellte und dabei den Schwierigkeitsgrad kaum merklich steigerte, zog sich die Vorstellung bis ca. 21 Uhr hin. Doch danach ging es erst richtig rund mit dem neuen UNIPIC: rumklicken, fragen, ausprobieren. Selbstverständlich war auch die von Ralf angedeutete Programmschnittstelle für User-Overlays (Plug-Ins) ebenso von Interesse wie das von ihm entwickelte Objektsystem. Nach seinen Aussagen wird es bis zur endgültigen "Serienreife" noch eine Weile dauern, aber der erste Eindruck war jedenfalls überwältigend.

Danach ging es planmäßig weiter - es wurde planlos diskutiert, geplaudert und Erfahrungen ausgetauscht. Diverse Gesprächsrunden dauerten bis tief in die Nacht (genauer gesagt bis gegen 2 Uhr morgens). Dabei kam kurzzeitig eine regelrechte Spielphase auf, in der jeder seine Bestände durchwühlte. Das Ergebnis sind zwei alte, neue Spiele für den /4, die auch auf der Beilagen-Diskette zu finden sind. BREAKOUT dürfte einigen noch vom /3 bekannt sein. Mario Leubner hat es angepaßt, so daß der /4 jetzt nicht mehr die Annahme verweigert. Das zweite Spiel - SCHOCKY - soll angeblich auch auf unserem '95er Treffen zu sehen gewesen sein, allerdings war es für die Mehrzahl noch unbekannt. Eine gewisse Suchtgefahr ist bei diesem zukünftigen Spieleklassiker nicht auszuschließen. (Könntest Du es nicht weiterentwickeln, Holger?)

Am Sonntag vormittag war (wie immer) allgemeine Aufbruchstimmung. Letzte Absprachen, letzte Kopierarbeiten und dann das Versprechen, uns im nächsten Jahr wieder zu sehen. Zum abschließenden Mittagessen waren noch 7 Personen anwesend.

Für die Statistiker noch ein paar Informationen am Rande: Die KCs waren diesmal erfreulicherweise stark vertreten. Gleich vier Geräte dieser Art - davon zwei mit Festplatte - waren zu sehen. Darüberhinaus (m)eine CPU280, ein Schneider CPC, ein Apple PowerBook, ein PC Laptop und ein PC Minitower.

Zusammenfassend kann man sagen, daß auch dieses Treffen wieder ein voller Erfolg war.

Bis zum nächsten Mal!